Redezeitbegrenzung in der Buxtehuder Politik?

Rathaus Buxtehude
Bildnachweis: Debattierclub Buxtehude

Hilft eine Redezeitbegrenzung?

Langatmige Monologe, weitschweifige Vorträge, endloses Geschwafel. Wer hat sie nicht schon erlebt: Redner, die einfach nicht zum Punkt kommen. Darum ging bei unserem Treffen im Debattierclub am 4. November um eine Redezeitbegrenzung in politischen Ausschüssen.

In der Schule, am Arbeitsplatz und natürlich auch in der Politik: manchmal hat man das Gefühl, der Redner weiss selbst noch nicht so genau, was er nun eigentlich sagen will, oder aber er kommt vom Hölzchen aufs Stöckchen und findet und findet kein Ende. Die Geduld und die Aufmerksamkeit der Zuhörer werden zuweilen auf eine harte Probe gestellt.

Auch im Stadtrat Buxtehude scheint dieses Problem nicht unbekannt zu sein. Daher hat die SPD-Fraktion kürzlich den Antrag gestellt, die Redezeit in den Ausschüssen zu begrenzen. So war es im Wochenblatt zu lesen.

Diese Zeitungsmeldung haben wir im Debattierclub Buxtehude gerne aufgegriffen und uns wacker in die Wortschlacht begeben. Der Antrag in unserem Debattentraining lautete: Redezeitbegrenzung in den Ausschüssen des Stadtrats auf 2 x 5 Minuten.

Folgende Argumente hatte die PRO-Mannschaft zu bieten:

  • Was knapp ist, ist kostbar. Eine Begrenzung der Redezeit führt dazu, dass sich jeder vorher überlegt, was er sagen möchte. Die Qualität der Redebeiträge wird zunehmen. Wir werden interessantere, lebendigere und effektivere Debatten erleben, die alle Beteiligten zufriedener machen.
  • Eine Begrenzung der Redezeit würdigt, dass die Gemeinderäte ehrenamtlich tätig sind. Sie haben noch andere Verpflichtungen, und deshalb sind nicht enden wollende Sitzungen gerade zeitlich oft ein Problem für sie.
  • Zurückhaltendere Menschen bekommen mehr "Raum", sich mit Wortbeiträgen zu beteiligen. Dadurch erhält die Debatte mehr Aspekte, was wiederum zu besser abgewogenen Entscheidungen führt. Im Endergebnis erhalten die Bürger bessere Lösungen.

Die CONTRA-Mannschaft hielt dagegen:

  • Manche Sachverhalte sind zu komplex, um die Gedanken in fünf Minuten darzulegen. Wie soll das gehen? So ist es nicht möglich, gewisse Dinge vernünftig zu Ende zu diskutieren.
  • Es gibt auch Redner, denen man gerne länger als fünf Minuten zuhört, weil sie inhaltlich etwas zu bieten haben und ihre Ausführungen helfen, einen Sachverhalt zu verstehen.
  • Andere ausreden zu lassen ist ein Zeichen von Respekt. Wir wollen niemandem das Wort abschneiden. Sollte im Einzelfall ein Redebeitrag ausufern, kann man den Redner darauf hinweisen, zum Ende zu kommen.

 

Diese Debatte fand online via Zoom statt, da wegen des Lockdowns ein Treffen in der VHS nicht möglich war. Leider waren nicht ganz so viele Teilnehmer da wie bei den vorherigen persönlichen Treffen, aber für eine Debatte hat es gereicht 🙂 Es hat wieder viel Spaß gemacht! Hier geht es zu den Teilnehmerstimmen!